Die wesentlichen fünf Impulse für Unternehmen, um erfolgreich Wege aus der Krise zu finden und zudem für die Zukunft gewappnet zu sein.
Vor wenigen Tagen begann das Jahr 2021. Ein neues Jahr, in welches wir allesamt große Hoffnungen setzen, nicht nur um die aktuell vorherrschende Corona-Krise mitsamt deren Auswirkungen auf das Unternehmen zu bewältigen. Auch Optimismus, Pragmatismus und Solidarität sind dabei ebenso nötig wie das Zurückbesinnen auf die Tugenden des Unternehmertums, basierend auf dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und der Suche nach innovativen Wegen.
In der jüngsten Geschichte unseres Landes gibt es keine Krise mit globaler Dimension, die mit der COVID-19-Pandemie vergleichbar ist. Das Jahr 2020 markierte damit nicht nur den turbulenten Beginn eines neuen Jahrzehnts, sondern auch einen Präzedenzfall, der bereits das Jetzt und Heute, aber auch die Zukunft der Bau-, Gebäude- und Immobilienwirtschaft prägen wird.
Allerdings ist die Corona-Krise nicht die einzige Herausforderung, welche wir Unternehmen uns stellen müssen. Um Zukunftsfähigkeit zu beweisen, gilt es künftige Entwicklungen zu antizipieren. Vor diesem Hintergrund heben sich die folgenden fünf zentralen Impulse hervor, welche sich für Unternehmen als besonders substanziell und wichtig erweisen :
- Digitale Transformation
- Lebenslanges Lernen
- Corporate Social Responsibility
- Innovationsgeist
- Arbeit 5.0
1. Digitale Transformation
Die Corona-Krise deckt schonungslos die Versäumnisse der letzten Jahre in der Bau-, Gebäude- und Immobilienwirtschaft im Hinblick auf die digitale Transformation auf.
Diese drei Branchen gelten eher als konservativ. Während andere Branchen sich in den zurückliegenden Jahren bereits stark der digitalen Transformation zuwendeten, hat die Corona-Krise nunmehr auch die Spielregeln in den drei Branchen verändert. Das Potential ist offensichtlich.
Sei es für Immobilieneigentümer im Spannungsfeld eines möglichst störungsfreien, rechtssicheren und kostspieligen Gebäudebetriebs, oder für Bauherrn mit zumeist individuellen und zugleich zunehmen komplexeren Vorhaben im Zusammenwirken mit den unterschiedlichsten Akteuren. Derlei Faktoren bilden einen möglichen Erklärungsansatz, warum die drei Branchen im Besonderen und im Vergleich zu anderen in der digitalen Transformation hinterherhinken.
Doch erfolgskritische Entwicklungen lassen sich nicht immer abwenden oder beeinflussen, dafür ist das Umfeld, in welchem wir uns als Unternehmen heutzutage bewegen zu dynamisch. Die digitale Transformation bietet dafür jedoch Lösungen, um Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Diese sind jedoch nicht zum Nulltarif zu haben. Digitale Transformation braucht jedoch sowohl digitale Kompetenz, als auch Digitalisierung, d.h. es erfordert unter anderem Investitionen in qualifiziertes Personal und in neue Technologien.
2. Lebenslanges Lernen
Die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen verschärft die Defizite des praktischen Bildungs- und Erfahrungsstands in Unternehmen. Ein gewinnbringender Einsatz neuer Technologien und Verfahren erfordert Kompetenzen, die umfangreichen Wissenserwerb voraussetzen. Mit dem Etablieren einer Kultur des Lebenslangen Lernens kann der Wandel für Unternehmen gelingen. Dafür fehlt vielerorts noch die unternehmerische Einsicht, teilweise auch die Bereitschaft in Lebenslanges Lernen zu investieren, jedoch vor allem zumeist die Zeit für die Umsetzung. Dabei fördert die Möglichkeit des Lebenslangen Lernens gerade die Identität und Zufriedenheit des Personals mit ihrem Unternehmen. Auch vor diesem Hintergrund postuliert Elon Musk, CEO von Tesla Inc., den Ausbau von Fähigkeiten zum Lerntransfer durch Lebenslanges Lernen.
Ein fundiertes Wissen ist eine zentrale Ressource eines Unternehmens, ermöglicht dies doch erst neu entwickeltes Wissen zu verarbeiten. Dabei sollte die digitale Kompetenz gebührenden Anteil am Wissenserwerb einnehmen. Einerseits um Medien und Informationen zielgerichtet auswählen und für eigene Arbeitsprozesse nutzen zu können und andererseits für die digitale Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen für Dritte.
Wissen verliert nicht an Wert, insofern ist der vielzitierte Ausdruck "Halbwertszeit von Wissen" hier unpässlich. Vielmehr erfährt es ein Präzessieren, Aktualisieren und Erweitern. Unternehmen sollten künftig verstärkt darauf achten, ihr bisher angereichertes Wissen weiterzuentwickeln und weiterzugeben. Deshalb liegt im Wissensmanagement eine Schlüsselkompetenz, die im Rahmen des Lebenslangen Lernens ausgebaut werden sollte.
3. Corporate Social Responsibility
Gerade in Zeiten fundamentalen gesellschaftlichen Wandels benötigen Unternehmen ein besonders starkes Fundament basierend auf einem nachhaltigen Geschäftsmodell und getragen von unternehmerischer Verantwortung. Die unternehmerische Verantwortung zielt auf sämtliche Bereiche ab, die wirtschaftliche Aktivitäten ermöglichen und damit in Verbindung stehen.
Corporate Social Responsibility (CSR) beschreibt dabei allgemein die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft - sei es intern oder extern. Insofern bildet CSR einen umfassenden Ansatz, um das Kerngeschäft des Unternehmens dauerhaft an den unternehmensspezifischen Erfordernissen der Nachhaltigkeit auszurichten.
Verantwortungsvoll agierende Unternehmen sind deshalb gefragt, ihre Managementstrategie im Hinblick auf CSR anzupassen.
Dabei sollten gerade für ihren Innovationsgeist bekannte deutsche Unternehmen ein besonderes Interesse daran haben, die Wertschöpfungspotentiale von CSR zu heben und eine CSR-Strategie zu entwickeln, die unternehmensspezifisch und langfristig tragfähig ist.
4. Innovationsgeist
Darüber hinaus gilt es für Unternehmen die Herausforderungen der aktuellen Krise als Chance zu erkennen und mehr denn je als Treiber für Innovationen zu betrachten. Innovationen sorgen für unternehmerischen Erfolg ; Erfolg ermöglicht dem Unternehmen weitere Innovationen. Ob ein Unternehmen wirklich innovativ ist, entscheidet sich ganz wesentlich daran, wie innovativ seine Führungsmannschaft denkt.
Innovationstrends in der Bau-, Gebäude- und Immobilienwirtschaft :
Automatisierung und Robotik
Höherer Automatisierungsgrad und Einsatz von Robotik ermöglicht Verringerung des Personaleinsatzes, z. B. Einsatz von Reinigungsroboter zur Entlastung von Servicepersonal sowie ansteckungsfreie Reinigung größerer Flächen bei hoher Reinigungsqualität.
Gebäudeautomation
Stärkere Vernetzung von Anlagen und Systemen über Gebäudeleittechnik, um zentrale Lösungen für dezentrale Problemen und des dort tätigen fachlich versierten Personals zu ermöglichen.
3D-Druck
Innovationsmotor 3D-Druck, erstreckt sich von
- Bauteilen und Systemkomponenten in der Instandhaltung über
- biologisch abbaubaren „Kunststoff“ basierend aus Holz für komplexe Fassadenelemente bis hin zu
- designfreiem Druck von Betonwänden ohne Schalung.
5. Arbeit 5.0
Für viele Mitarbeiter als auch Vorgesetzte ist die Arbeit im Homeoffice inzwischen Routine. Dies stellte bereits viele Unternehmen vor die Aufgabe, ihre Arbeitsweisen und insbesondere Nutzungsbedarfe neu zu überdenken.
Die bis dato erlangten Erfahrungen haben auch nach der aktuellen Krise nachhaltigen Einfluss auf die Gestaltung unserer Arbeitswelt. Sie bilden für Unternehmen die Grundlage zur Entwicklung neuer Flächen-, Büro-, Gebäude- und Organisationskonzepte.
Vieles deutet darauf hin, dass Unternehmen auch in Zukunft auf eine divers aufgestellte Arbeitswelt setzen, die die Vorteile verschiedener Arten von Immobilien und mobilem Arbeiten vereint. Dabei gilt es gerade jetzt zu prüfen, wie die Weichen für Arbeit 4.0 neu gestellt werden können oder gar die Grundlage für Arbeit 5.0 geschaffen werden kann. Eine Aufgabe, welche sich unternehmerisches Handeln gerade jetzt zu eigen machen sollte.
Fazit
Mehr denn je ist nunmehr unternehmerisches Handeln gefragt ! Gerade jetzt gilt es aus der Defensive zu kommen und Mut an den Tag zu legen. Dafür gibt es bereits erfolgsversprechende Beispiele aus vielen Branchen und nicht nur jener Weg, auf welchen der Mittelständler BioNTech aus Mainz Revolutionäres in der Medizin geleistet hat - von der Krebsforschung hin zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs.
Gerade heute, mitten in der Corona-Zeit, ist neuer Unternehmergeist gefragt, um Erfindergeist, Ingenieurwissen und Unternehmermut zu verbinden.
Reflektieren Sie die adressierten Impulse vor dem Hintergrund Ihrer Unternehmensstrategie und bewerten Sie dabei, ob und wie Sie für die aktuellen Herausforderungen gewappnet sind. Und wenn Ihr Resultat unzureichend ausfällt, dann sollten wir alsbald darüber ins Gespräch kommen.
Ihr Team von savas + simon