simon + savas

Nach­hal­tig­keit trägt - der alte neue Fokus in der Immobilienwirtschaft

Apr. 2021 | Aus der Praxis

Jahr­zehn­te­lang galt Rendite vornehm­lich als ausschlag­ge­bendes Ziel von Inves­toren. Doch nunmehr dreht es sich auch an den Kapi­tal­märkten immer mehr um das Thema Nach­hal­tig­keit. Standen soziale Aspekte für Nutzer und die Folgen für die Umwelt für Inves­toren bei kapi­tal­markt­fi­nan­zierten Immo­bi­lien in der Vergan­gen­heit oftmals nicht im Fokus, hat sich dies heute funda­mental geändert.

Was sind die Treiber ?

Nicht nur die Gesell­schaft bewertet zuse­hends neben der ökolo­gi­schen auch die soziale Kompe­tenz. Verord­nungen und Hand­lungs­emp­feh­lungen zu Themen wie „Social Impact Inves­ting“, „Corpo­rate Social Respon­si­bi­lity“, „Sustainable Deve­lo­p­ment Goals“, „ESG-Reporting“ „Sustainable Perfor­mance Index“ finden vermehrt Eingang in Regu­la­torik, Geschäfts­feld­ent­wick­lung sowie in die Unter­neh­mens­stra­tegie – selbst in der Finanz­branche. Nicht zuletzt der wach­sende Druck auf Kapi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaften durch die jüngsten EU-Verord­nungen führen dazu. Müssen doch nunmehr auch Immo­bi­li­en­ma­nager Know-how im Bereich Nach­hal­tig­keit besitzen.

Fakten EU-Verordnungen Nachhaltigkeit Immobilienwirtschaft

Anla­ge­ver­halten verän­dert sich. Anleger möchten zuneh­mend ESG-konform sein. Auch wenn die Offen­le­gungs­ver­ord­nung der EU bislang ledig­lich für größere Kapi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaften gilt, hat man auch in vielen mittel­großen Gesell­schaften erkannt, dass Kapital nach­hal­tiger ange­legt werden müsste und könnte.

Wurden die Prin­zi­pien einer nach­hal­tigen Entwick­lung in der Immo­bi­li­en­branche bislang nicht als hehre Ziele wahr­ge­nommen, so führt der gesell­schaft­liche Wandel und damit einher­ge­hende regu­la­to­ri­sche Rahmen­be­din­gungen zuse­hends auch hier zu einem Para­dig­men­wechsel in der Branche.

Rendite als einziges Ziel reicht künftig nicht mehr !

Was ist neu ?

Markt­teil­nehmer in der Immo­bi­li­en­branche werden sich künftig daran messen lassen müssen, in welchem Maße sie die auf breiter gesell­schaft­li­cher Basis beru­henden nach­hal­tigen Anfor­de­rungen bedienen. Im Fokus stehen dabei neben ökolo­gi­scher und wirt­schaft­li­cher Bedeu­tung nunmehr zuneh­mend auch die soziale Relevanz.

Die Hand­lungs­felder bei Immo­bi­lien umfassen dabei :

  • Entwick­lung
  • Neubau
  • doch insbe­son­dere auch den Bestand

Nach­hal­tig­keit ist in der Immo­bi­li­en­branche kein neues Thema. Neu ist jedoch, dass der Fokus auf nach­hal­tige Krite­rien nunmehr einge­for­dert wird. Ökolo­gi­sche und Gover­nance-Aspekte, doch gerade auch soziale Aspekte haben die Wahr­neh­mungs­schwelle über­schritten. Das Bewusst­sein hat sich während der vergan­genen 10 Jahren in der Branche funda­mental verän­dert. Mitt­ler­weile sind ESG-Krite­rien sogar Bestand­teil der Due Dili­gence. Sowohl gesell­schaft­li­cher Druck als auch insti­tu­tio­nelle Inves­toren fordern zuse­hends Trans­pa­renz von Unter­nehmen über deren Beitrag zur nach­hal­tigen Entwicklung.

Nachdem die Weichen für nach­hal­tige Entwick­lung in Europa nunmehr neu gestellt wurden, steigt der Hand­lungs­druck in der Immo­bi­li­en­branche dras­tisch an. Der Faktor Nach­hal­tig­keit gewinnt spürbar an Bedeu­tung. Für weit­sichtig agie­rende Unter­nehmen ist das Thema gar nicht so neu, betrach­teten sie ESG-Krite­rien schon jeher als Risi­ko­fak­toren, die es zu berück­sich­tigen galt. In den kommenden Jahren ist fest damit zu rechnen, dass Gesetze und Verord­nungen weiter erheb­lich verschärft und so der Druck auf die Branche weiter erhöht wird.

Es bedarf hier jedoch keines radi­kalen Wandels. Dass die Verein­bar­keit von nach­hal­tigen und unter­neh­me­ri­schen Zielen gelingen kann, zeigen bereits mittel­stän­di­sche Unter­nehmen aus der Branche mit langer Fami­li­en­tra­di­tion. Sie haben es verstanden den Drei­klang an ökono­mi­schen, ökolo­gi­schen und sozialen Krite­rien erfolg­reich zu bedienen und erfolg­reich Mehr­wert zu schaffen.

Nach­hal­tige Krite­rien in Immo­bi­li­en­pro­jekten lassen sich durch ein wenig Ideen­reichtum und krea­tive Ansätze ohne Einschrän­kungen bei der Rendite realisieren !

Was braucht die Immo­bi­li­en­branche künftig ?

Es besteht Hand­lungs­be­darf im Bereich des Wohnens und der Quar­tiers­ent­wick­lung jenseits der zentralen Lagen, um bezahl­bares Wohnen und sozial-gerech­tere Quar­tiere zu schaffen.

Künftig werden wohl auch Invest­ments anders kalku­liert werden (müssen), um Zugang zu Kapi­tal­markt und Schlüs­sel­tech­no­lo­gien zu erhalten sowie part­ner­schaft­liche Zusam­men­ar­beit und blei­bende Akzep­tanz beim Kunden zu erzielen. Insbe­son­dere Kapi­tal­markt gebun­dene Immo­bi­li­en­un­ter­nehmen bleibt ange­sichts regu­la­to­ri­scher Anfor­de­rungen somit wenig Zeit zur Vorbe­rei­tung. Das vieles im Hinblick auf das Klas­si­fi­zie­rungs­system zum ESG-Reporting (Taxo­nomie) noch offen ist, macht es nicht leichter.

Um die ambi­tio­nierten natio­nalen Klima­schutz­ziele zu errei­chen müssen bis 2030 circa 35 Millionen Gebäude grund­le­gend saniert werden. Dies entspricht einer Verdop­pe­lung der Sanie­rungs­rate auf 2 %. Für Inves­toren und Inhaber großen Immo­bi­li­en­be­standes ist es daher bereits heute von Bedeu­tung, den Drei­klang an Krite­rien ins Auge zu fassen und die eigene Trans­pa­renz dras­tisch zu erhöhen. Dabei spielen schon jetzt sowohl baufach­li­cher Sach­ver­stand, der bewusste Einsatz modernster Tech­no­lo­gien (ConTechs, PropTechs) als auch ein intel­li­gentes Daten­ma­nage­ment eine wich­tige Rolle.

Der Einbezug nach­hal­tiger Krite­rien in unter­neh­me­ri­sche Entschei­dungen schafft Mehr­wert. Dies setzt voraus, dass syste­ma­tisch und im großen Stil Ener­gie­kenn­werte, Bewirt­schaf­tungs­daten, Substanz­daten, und steu­er­lich rele­vante Daten ermit­telt, auswertet und gewinn­brin­gend genutzt werden. Während erste große Markt­teil­nehmer bereits auf das nötige Know-how und modernste Tech­no­lo­gien setzen, bedarf es für den notwen­digen Wandel der Daten­struktur im Immo­bi­li­en­be­reich noch einen weiten Weg.

Der alte neue Fokus auf Nach­hal­tig­keit in der Immo­bi­li­en­wirt­schaft trifft unter­neh­me­ri­sches Selbst­ver­ständnis und Zeit­geist gleichermaßen !

Wie steht es mit dem Reporting von nach­hal­tigen Krite­rien in Ihrem Unternehmen ?

Kann Ihr Unter­nehmen eine Vorrei­ter­rolle einnehmen und bereits heute Mehr­wert durch den Einsatz modernster Tech­no­lo­gien und ein intel­li­gentes Daten­ma­nage­ment schaffen ?

Fragen Sie sich, ob Ihr Unter­nehmen noch besser aufge­stellt sein könnte ? Dann spre­chen Sie uns an.

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