Jahrzehntelang galt Rendite vornehmlich als ausschlaggebendes Ziel von Investoren. Doch nunmehr dreht es sich auch an den Kapitalmärkten immer mehr um das Thema Nachhaltigkeit. Standen soziale Aspekte für Nutzer und die Folgen für die Umwelt für Investoren bei kapitalmarktfinanzierten Immobilien in der Vergangenheit oftmals nicht im Fokus, hat sich dies heute fundamental geändert.
Was sind die Treiber ?
Nicht nur die Gesellschaft bewertet zusehends neben der ökologischen auch die soziale Kompetenz. Verordnungen und Handlungsempfehlungen zu Themen wie „Social Impact Investing“, „Corporate Social Responsibility“, „Sustainable Development Goals“, „ESG-Reporting“ „Sustainable Performance Index“ finden vermehrt Eingang in Regulatorik, Geschäftsfeldentwicklung sowie in die Unternehmensstrategie – selbst in der Finanzbranche. Nicht zuletzt der wachsende Druck auf Kapitalverwaltungsgesellschaften durch die jüngsten EU-Verordnungen führen dazu. Müssen doch nunmehr auch Immobilienmanager Know-how im Bereich Nachhaltigkeit besitzen.
Anlageverhalten verändert sich. Anleger möchten zunehmend ESG-konform sein. Auch wenn die Offenlegungsverordnung der EU bislang lediglich für größere Kapitalverwaltungsgesellschaften gilt, hat man auch in vielen mittelgroßen Gesellschaften erkannt, dass Kapital nachhaltiger angelegt werden müsste und könnte.
Wurden die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung in der Immobilienbranche bislang nicht als hehre Ziele wahrgenommen, so führt der gesellschaftliche Wandel und damit einhergehende regulatorische Rahmenbedingungen zusehends auch hier zu einem Paradigmenwechsel in der Branche.
Rendite als einziges Ziel reicht künftig nicht mehr !
Was ist neu ?
Marktteilnehmer in der Immobilienbranche werden sich künftig daran messen lassen müssen, in welchem Maße sie die auf breiter gesellschaftlicher Basis beruhenden nachhaltigen Anforderungen bedienen. Im Fokus stehen dabei neben ökologischer und wirtschaftlicher Bedeutung nunmehr zunehmend auch die soziale Relevanz.
Die Handlungsfelder bei Immobilien umfassen dabei :
- Entwicklung
- Neubau
- doch insbesondere auch den Bestand
Nachhaltigkeit ist in der Immobilienbranche kein neues Thema. Neu ist jedoch, dass der Fokus auf nachhaltige Kriterien nunmehr eingefordert wird. Ökologische und Governance-Aspekte, doch gerade auch soziale Aspekte haben die Wahrnehmungsschwelle überschritten. Das Bewusstsein hat sich während der vergangenen 10 Jahren in der Branche fundamental verändert. Mittlerweile sind ESG-Kriterien sogar Bestandteil der Due Diligence. Sowohl gesellschaftlicher Druck als auch institutionelle Investoren fordern zusehends Transparenz von Unternehmen über deren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.
Nachdem die Weichen für nachhaltige Entwicklung in Europa nunmehr neu gestellt wurden, steigt der Handlungsdruck in der Immobilienbranche drastisch an. Der Faktor Nachhaltigkeit gewinnt spürbar an Bedeutung. Für weitsichtig agierende Unternehmen ist das Thema gar nicht so neu, betrachteten sie ESG-Kriterien schon jeher als Risikofaktoren, die es zu berücksichtigen galt. In den kommenden Jahren ist fest damit zu rechnen, dass Gesetze und Verordnungen weiter erheblich verschärft und so der Druck auf die Branche weiter erhöht wird.
Es bedarf hier jedoch keines radikalen Wandels. Dass die Vereinbarkeit von nachhaltigen und unternehmerischen Zielen gelingen kann, zeigen bereits mittelständische Unternehmen aus der Branche mit langer Familientradition. Sie haben es verstanden den Dreiklang an ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien erfolgreich zu bedienen und erfolgreich Mehrwert zu schaffen.
Nachhaltige Kriterien in Immobilienprojekten lassen sich durch ein wenig Ideenreichtum und kreative Ansätze ohne Einschränkungen bei der Rendite realisieren !
Was braucht die Immobilienbranche künftig ?
Es besteht Handlungsbedarf im Bereich des Wohnens und der Quartiersentwicklung jenseits der zentralen Lagen, um bezahlbares Wohnen und sozial-gerechtere Quartiere zu schaffen.
Künftig werden wohl auch Investments anders kalkuliert werden (müssen), um Zugang zu Kapitalmarkt und Schlüsseltechnologien zu erhalten sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit und bleibende Akzeptanz beim Kunden zu erzielen. Insbesondere Kapitalmarkt gebundene Immobilienunternehmen bleibt angesichts regulatorischer Anforderungen somit wenig Zeit zur Vorbereitung. Das vieles im Hinblick auf das Klassifizierungssystem zum ESG-Reporting (Taxonomie) noch offen ist, macht es nicht leichter.
Um die ambitionierten nationalen Klimaschutzziele zu erreichen müssen bis 2030 circa 35 Millionen Gebäude grundlegend saniert werden. Dies entspricht einer Verdoppelung der Sanierungsrate auf 2 %. Für Investoren und Inhaber großen Immobilienbestandes ist es daher bereits heute von Bedeutung, den Dreiklang an Kriterien ins Auge zu fassen und die eigene Transparenz drastisch zu erhöhen. Dabei spielen schon jetzt sowohl baufachlicher Sachverstand, der bewusste Einsatz modernster Technologien (ConTechs, PropTechs) als auch ein intelligentes Datenmanagement eine wichtige Rolle.
Der Einbezug nachhaltiger Kriterien in unternehmerische Entscheidungen schafft Mehrwert. Dies setzt voraus, dass systematisch und im großen Stil Energiekennwerte, Bewirtschaftungsdaten, Substanzdaten, und steuerlich relevante Daten ermittelt, auswertet und gewinnbringend genutzt werden. Während erste große Marktteilnehmer bereits auf das nötige Know-how und modernste Technologien setzen, bedarf es für den notwendigen Wandel der Datenstruktur im Immobilienbereich noch einen weiten Weg.
Der alte neue Fokus auf Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft trifft unternehmerisches Selbstverständnis und Zeitgeist gleichermaßen !
Wie steht es mit dem Reporting von nachhaltigen Kriterien in Ihrem Unternehmen ?
Kann Ihr Unternehmen eine Vorreiterrolle einnehmen und bereits heute Mehrwert durch den Einsatz modernster Technologien und ein intelligentes Datenmanagement schaffen ?
Fragen Sie sich, ob Ihr Unternehmen noch besser aufgestellt sein könnte ? Dann sprechen Sie uns an.
Kontakt |