Die Zukunft einer nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft entscheidet sich in der Bestandsentwicklung. Der Gebäudesektor ist für rund ein Drittel der CO₂-Emissionen in Deutschland verantwortlich – und damit ein zentraler Hebel für den Klimaschutz. Besonders im Bestand liegt enormes Potenzial : Rund 85 % der heutigen Gebäude werden auch 2050 noch genutzt werden. Gleichzeitig ist der Gebäudebestand das Rückgrat öffentlicher Infrastruktur – von Schulen über Verwaltungsgebäude bis hin zu sozialen und kulturellen Einrichtungen.
Die Anforderungen an den Bestand steigen deutlich : Die novellierte EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) verpflichtet Mitgliedstaaten, die energetisch schlechtesten 16–26 % der Gebäude bis 2030 bzw. 2033 umfassend zu sanieren. Ab 2030 müssen alle Neubauten Nullemissionsgebäude sein – für öffentliche Gebäude gilt dies bereits ab 2028. Hinzu kommen steigende Energiepreise, dynamische Förderbedingungen und gesellschaftlicher Druck zur Dekarbonisierung. Um unter diesen Bedingungen handlungsfähig zu bleiben, braucht es mehr als technische Einzelmaßnahmen – es braucht eine strategische, langfristige Herangehensweise.
Ganzheitlich denken : Transformation beginnt mit der Analyse
Am Anfang jeder nachhaltigen Gebäudeentwicklung steht die präzise Bestandsaufnahme. Eine fundierte Erhebung des Energieverbrauchs, der CO₂-Emissionen und des baulichen Zustands bildet die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen. Nur wer weiß, wo die größten Einsparpotenziale liegen, kann Maßnahmen sinnvoll priorisieren – von der Gebäudehülle über die Anlagentechnik bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zunehmend rücken dabei auch digitale Instrumente wie Smart Readiness Indicators (SRI) und Sanierungsfahrpläne in den Fokus, die Transparenz schaffen und die Planung erleichtern.
Vom Status quo zur Klimaneutralität – mit individuellem Fahrplan
Ein wirksamer Transformationspfad entsteht nicht zufällig, sondern durch Struktur. Ausgehend vom Ist-Zustand werden konkrete Maßnahmen definiert, auf Wirtschaftlichkeit geprüft und in einem realistischen Zeitrahmen umgesetzt. Viele Eigentümer, Kommunen und Träger setzen dabei auf gebäudespezifische Sanierungsfahrpläne, die sich an Zielgrößen wie dem jährlichen CO₂-Emissionen pro m² orientieren.
In der Praxis bedeutet das : Wir definieren gemeinsam mit unseren Mandanten klare Handlungsfelder, setzen messbare Ziele und überprüfen regelmäßig den Fortschritt. Der Weg ist selten linear – aber mit einem strukturierten Vorgehen lässt sich auch komplexer Bestand systematisch weiterentwickeln. Besonders für Träger mit sozialem Auftrag – etwa Stiftungen oder Kommunen – ist dieser Ansatz wertvoll : Er schafft nicht nur energetische Verbesserungen, sondern auch wirtschaftliche Entlastung und gesellschaftlichen Mehrwert.
Grafik : Prozess klimagerechte Bestandsentwicklung
Bestandsentwicklung als Daueraufgabe mit Mehrwert
Nachhaltige Gebäudeentwicklung ist kein Projekt mit festem Enddatum – sie ist ein fortlaufender Prozess. Doch sie zahlt sich aus : durch sinkende Betriebskosten, verbesserte Aufenthaltsqualität, Investitionssicherheit und positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft. Wer heute klug plant und investiert, schafft stabile Werte für kommende Generationen. Mit simon+savas begleiten wir diesen Prozess mit fachlicher Tiefe, Erfahrung und Weitsicht. Unser Team vereint Expertise aus Planung, Betrieb und Forschung. Wir denken interdisziplinär und strategisch – von der ersten Analyse bis zur Umsetzung im Betrieb. Dabei profitieren unsere Mandanten von einem modularen Beratungsansatz, der sich an den individuellen Anforderungen der Immobilie orientiert.
Einblicke in die Praxis
Das folgende Beispiel eines unserer Mandanten gibt Einblicke in die Entwicklung eines umfassenden Transformationsplans für den Gebäudebestand.
Ziel ist es, nicht nur signifikante energetische Einsparungen zu erzielen, sondern auch langfristige Investitionssicherheit zu gewährleisten und die soziale Wirkung der Liegenschaften gezielt zu stärken. Die Grundlage dafür bilden klar definierte Prioritäten, sinnvoll geschnürte Maßnahmenpakete und ein dynamischer Plan, der regelmäßig überprüft und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst wird.
Die nebenstehende Grafik veranschaulicht den Dekarbonisierungspfad eines ausgewählten Gebäudes auf Basis der CRREM-Methodik (Carbon Risk Real Estate Monitor). Sie zeigt die prognostizierte Entwicklung der gebäudespezifischen Emissionen im Vergleich zu den Klimazielen für 1,5 °C und 2 °C.
- Ohne Nachrüstung (blaue gestrichelte Linie) verbleibt das Gebäude langfristig deutlich über den Zielpfaden – mit entsprechendem Risiko für Wertverluste und regulatorische Eingriffe.
- Mit Nachrüstung (dunkelblaue Linie) unterschreitet das Gebäude bereits ab 2030 den 2-Grad-Pfad und nähert sich dem 1,5-Grad-Ziel (grüne Linie) an.
Die markierten Meilensteine (M1–M5) stehen für konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduktion. Diese reichen von einem hydraulischen Abgleich im Rahmen der technischen Inspektion über den Austausch konventioneller Beleuchtung durch LED-Technik bis hin zur energetischen Fassadensanierung. Jede Maßnahme ist Teil eines integrierten Gesamtkonzepts, das ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.
Grafik : Klimaschutzfahrplan eines Wohngebäudes Baujahr 1983
Nachhaltige Bestandsentwicklung ist kein kurzfristiges Projekt – sie ist ein kontinuierlicher Prozess mit langfristiger Wirkung.
Doch der Einsatz lohnt sich : Wer heute vorausschauend investiert, steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern schafft bleibende Werte : für Nutzer, Betreiber und kommende Generationen.
Leistungen von simon+savas
Das Team von simon+savas begleitet die Transformation von Immobilien zu klimaangepassten, zukunftsfähigen Gebäuden. Ein zentraler Hebel dabei : Zirkularität – als Schlüssel zur Ressourceneffizienz in Planung, Bau und Betrieb.
Von der ersten Ideenskizze bis zur Fertigstellung – und darüber hinaus – steuert simon+savas Projekte ganzheitlich und vorausschauend. Als interdisziplinäre Experten und engagierte Sparringspartner unterstützt das Team Bestandshalter und Bauherren auf ihrem Weg zur nachhaltigen Immobilienentwicklung.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie simon+savas Ihr nächstes Immobilienprojekt unterstützen kann ?
Sprechen Sie uns gerne an !
Kontakt |